Zwischen Theorie und Praxis liegen sehr oft Welten. Dies bemerkt man vor allem dann, wenn man frisch von der Universität in den Arbeitsalltag kommt. Denn Ernüchterung macht sich breit: Nach der Matura hieß es, dass ein akademischer Abschluss beste Karriere-Chancen garantiere. Die Praxis sieht jedoch völlig anders aus. Im beruflichen Leben ist ein akademischer Titel nur bedingt wertvoll, es zählt vielmehr die praktische Erfahrung.

 

Doch viele Unternehmen oder Organisationen sind nicht bereit, Praktika anzubieten, und wenn doch, dann sind diese nicht immer besonders nützlich, weil man nur zu „Hilfstätigkeiten“ angehalten wird. Ich habe nun ein halbes Jahr PR-Praxis hinter mir und gebe aus dieser Zeit einige Erfahrungen und Reflexionen weiter.

Zwischen Theorie und Praxis liegen Welten!

Ein Hochschulstudium ist nur bedingt „praxistauglich“, denn der Hauptfokus liegt auf dem theoretischen Rahmen. Leider hinkt die Wissenschaft gerade in unserem Fach der Realität hinterher: ein Kommunikationsmodell aus den sechziger Jahren und Instagram passen wohl weniger zueinander.

Lichtblicke im Studium sind die Seminararbeiten, da diese eine individuelle Beschäftigung mit einem meist selbstgewählten Thema ermöglichen. Meistens werden empirische Arbeiten gefordert, Literaturarbeiten sind eher selten.

Gruppenarbeiten und andere Hindernisse…

Was in der Schule der Sesselkreis war, ist an der Universität die berühmt-berüchtigte Gruppenarbeit. Mit dieser Methode will man den Studierenden das Arbeiten im Team näherbringen und soziale Kompetenzen fördern.

Diese „Gruppenarbeit“ umfasst oft bis zu sechs Personen, wobei meistens nur ein bis zwei von ihnen auch wirklich willig sind, „zu arbeiten“, da ihnen eine gute Abschlussnote wichtig ist. Die anderen lassen sich regelreicht „mitziehen“, sind kaum erreichbar, wenig sichtbar und verlassen sich auf die sogenannten „fleißigen Bienen“, die schlussendlich die Konzepte erstellen.

So arbeitet man sich mühselig durch das Studienhalbjahr und muss sich am Ende noch von den anderen im Team, die sich das ganze Semester nie gemeldet, geschweige denn auf eine SMS oder Mail geantwortet haben, rechtfertigen, wenn das Endkonzept nicht ihren Vorstellungen entspricht. Außerhalb des universitären Settings funktioniert die Kommunikation im Team jedoch problemlos.

Praktika sind Pflicht!

Leider bleiben aufgrund der vielen Konzepte andere Basics auf der Strecke. Auf das Schreiben eines Pressetexts oder die Durchführung einer Positionierung wird man nur bedingt vorbereitet.

Der Schlüssel zum Erfolg ist, wie auch schon Goethe sinngemäß sagte, das TUN. Der theoretische Background der Universität, vor allem in kommunikativer Hinsicht, bringt einen nur bis zu einem gewissen Punkt weiter; der letzte Feinschliff sollte bzw. muss durch praktische Erfahrungen erfolgen.

Ein Glück, dass es Agenturen wie Eiselt-Kommunikation gibt! Diese geben uns Studierenden die Möglichkeit, etwas zu lernen, weil wir selbstständig zu erledigende Aufgaben erhalten und Fehler machen können, aus denen wir dann lernen.

Ich sehe es auch als wichtige gesellschaftspolitische Haltung, nicht nur im Hier und Jetzt zu leben, sondern auch an die Zukunft der Branche zu denken, das Wissen, die Erfahrung und auch das „Trainieren des Jobs“ weiterzugeben.

Danke an alle Praktiker (und Praktika), die uns Studierenden die Möglichkeit geben, die PR nicht nur erlebbar, sondern auch aktiv mitgestaltbar zu machen.