Zwischen PR und Vertrauen könnte man ein unsichtbares Ist gleich stellen, denn um Vertrauen dreht sich alles in der PR-Arbeit. Unser gesamtes Selbstverständnis als PR-Beraterinnen rührt daher. Denn wofür werden wir oft engagiert? In erster Linie dafür, dass unseren Auftraggeberinnen und ihren Aussagen in der Öffentlichkeit vertraut wird, ungeachtet, ob es sich um eine soziale Organisation, ein Wirtschaftsunternehmen, eine Interessensvertretung, eine Universität oder Künstler*innen und Kunstschaffende handelt. Es ist wohl ein zentraler Motor jedes Menschen, gesehen, verstanden und anerkannt zu werden – letztlich ist das die Basis für Beziehungen. Besonders oft wird die Arzt-Patient-Beziehung in der Öffentlichkeit zitiert, die nur dann auch effektiv ist, wenn sie auf Vertrauen fußt.

Ich bin bald dreißig Jahre als PR-Beraterin tätig und sehe durch die technische Entwicklung und die Zunahme der Digitalisierung und der sozialen Netzwerke das Thema „Vertrauensaufbau“ mehr denn je als die zentrale Kraft und Motivation unserer PR-Arbeit. Hier müssen wir alle stets scharf, genau, selbstkritisch und ungeschminkt agieren und reagieren. Wir haben die Verpflichtung, seriös und fundiert mit den an uns gestellten Aufgaben umzugehen. Vertrauensaufbau dauert lange, Vertrauensverlust erfolgt oft sehr schnell. „Die Botschaft hör ich wohl, allein mir fehlt der Glaube“, dieses bekannte Zitat von Goethe sollte ein Leitgedanke in der Hinsicht sein, dass wir stets eine gute Balance zwischen Engagement und Selbstkritik finden sollten.