Wann sind wir als PR-Menschen glücklich und haben das Gefühl, ein Thema gut „erwischt“, d.h. inhaltlich, sprachlich und bildlich entsprechend erfasst und daher auch gezielt vermittelt zu haben?

Im Grunde gibt es für diesen Prozess kein Rezept. Jedes Thema, jedes Projekt, jeder Mensch ist eine eigene Stunde null. Ein unbeschriebenes Blatt. Eine weiße Wand. Wir können als wissensgetriebene Frager Informationen sammeln, im Vieraugengespräch mit entsprechender Sensibilität die eine oder andere noch wesentliche Facette erfahren, um uns daraus ein Bild zu machen. Doch HALT. Hier eine eindimensionale Sicht zu haben, im Sinne – hier die Information und da der Kanal – ist genau falsch. Und dieser Reiz-Reaktionsmodus führt in Routine und Langeweile. Woher kommt dann das Glücksgefühl oder besser gesagt der Eindruck, etwas „Unerwartetes“ gestaltet zu haben? Ein berühmter österreichischer Weber, Jan. M. Demner, meinte zum Thema Werbung, sie sei „das Schlagobershäubchen“, das auf ein Thema draufgesetzt wird. Ich sehe die PR als das genaue Gegenteil. Wir müssen und brauchen im Grunde nichts Neues erfinden, sondern sollen das Vorhandene bestmöglich zusammentragen und dann erkennen: wo kann ich einen bis dato noch ungesehenen Zusammenhang erkennen und entsprechend betonen? Einen Zusammenhang, der gleichermaßen klar und schlüssig ist. Genau dieses „Querdenken“ im besten Sinne des Wortes schafft dieses Glücksgefühl. Aber Achtung: es geht um Querdenken im konstruktiven Sinn. Nicht um Querschießen im Sinne von durchkreuzen, torpedieren, zunichtemachen oder sabotieren etc. All dies sind destruktive Instrumente, die in einer konstruktiven Kommunikation, für die sich die PR stark macht, nichts zu suchen haben.