Künstler sind so ähnlich wie Leistungssportler: Damit sie Höchstleistungen vollbringen, müssen sie ständig trainieren! Ich sehe uns PR-Berater als geistige Leistungssportler: Wir sind genauso gezwungen uns täglich anzustrengen und zu wissen, dass wir unserem Beruf verpflichtet sind, weswegen wir dieses Training auf uns nehmen. Damit meine ich nicht nur die selbstverständliche Hygiene.

Die eigenen Gedankenschleifen in Frage zu stellen, die Textkompetenz immer wieder zu schärfen, aktuelle Branchennachrichten zu studieren, sondern vielmehr sich täglich vor Augen zu führen, welche Verantwortung wir als PR-Berater haben. Diese Verantwortung besteht darin uns immer wieder zu fragen: Was will mein Kunde tatsächlich? Benutzt er jetzt die PR, um für sich, seine Produkte, seine Veranstaltung Schleichwerbung zu machen? Wie gehen wir damit um, wenn Kunden darauf bestehen „ einen Artikel“ zu bekommen, um dadurch für sich Werbung zu betreiben? In solchen Momenten ist es immer wieder eine Herausforderung etwas klar zu stellen, auf den Gehalt von Aussagen und Botschaften aufmerksam zu machen und hier auch entsprechend abzuklopfen – im Sinne einer schonungslosen Ehrlichkeit gegenüber sich selbst: Hab ich ein wirklich relevantes Thema, oder handelt es sich einfach um eine verkleidete Werbebotschaft? Unser Beruf hat in den letzten Jahren maßlos gelitten. Das hängt unter anderem auch mit der wirtschaftlichen Krise zusammen: Unternehmen haben eingespart – und das zunächst bei Marketing und Werbung – später auch beim Personal. Bis heute sind diese Einsparungen spürbar. Das soeben erschienene Buch „PR hält, was Werbung verspricht“, lässt mich durchaus skeptisch sein, auch wenn sehr kompetente und seriöse Personen dahinterstehen. Skeptisch bin ich vor allem auch dann, wenn in die PR Marketing-Begriffe einfließen wie „Brand oder Consumer Communication“. Dieses Überstülpen von Marketing-Begriffen ist ein Täuschungsmanöver, denn meiner Meinung nach kann nur PR halten was PR verspricht.