Gespräche mit KundInnen
In wenigen Wochen wird Eiselt-Kommunikation 5 Jahre alt. Aus diesem Grund haben wir uns entschlossen, mit unseren Kunden und Kundinnen kurze Interviews zu führen und sie zu bitten uns Auskunft über die Kommunikationsbarrieren in ihrer Branche zu geben. Den Anfang macht Dr. Nikolaus Kern.
Dr. Nikolaus Kern, MBA entwickelt seit 2005 ein Softwareprogramm für die Planung und Steuerung von Baustellen, den BAURADAR. Mit diesem System hat er sich 2010 selbständig gemacht.
Sein Know-How stammt aus seinem Studium der Wirtschaftswissenschaften an der TU Wien, der Publizistik und der Germanistik an der Universität Wien und seinem MBA in Projektmanagement an der Donau-Universität Krems in Kombination mit langjähriger Tätigkeit als Spezialist für IT-Systeme in der Telekommunikationsbranche. Erfahrung am Bau liegt in der Familie: Sein Bruder führt in der 4. Generation ein Bauunternehmen im Mühlviertel.
Sie haben mit dem BAURADAR Branchenregeln gebrochen – welche Kommunikationshürden mussten Sie dabei nehmen?
Veränderungen sind häufig mit sehr viel Angst verbunden. Daher muss diese zunächst ausgeräumt werden. Wichtig ist zu vermitteln, dass es hier um das Wohl des Unternehmens und damit um das Wohl aller Mitarbeiter mit Hilfe einer „neuen Sichtbarkeit“ geht. Was meine ich mit Sichtbarkeit? Diese Sichtbarkeit oder Transparenz zeigt,wie gut das Unternehmen ausgelastet ist und wie erfolgreich die gerade laufenden Baustellen sind. Alles was gesehen wird, kann auch entsprechend verbessert werden.
Welche Form der Kommunikation spielt dabei die wichtigste Rolle?
Die interne Kommunikation. Die Mitarbeiter in den Unternehmen sind Spezialisten in ihrem Fachgebiet. Das Konzept und die Wirkung sowie der Nutzen von BAURADAR müssen in die Sprache des Unternehmens übersetzt werden. Die vorrangige Aufgabe ist hier, das eingefahrene Denken und „traditionelle Handeln“ aufzuweichen, um die Erkenntnis zu ermöglichen: Veränderung ist machbar!
Welche Veränderungen konnten Sie durch Ihre Beschäftigung mit dem BAURADAR schon erzielen und welche möchten Sie noch erzielen?
Im Bereich der Arbeitseinteilung konnten rasch sichtbare Verbesserungen erzielt werden. Der Planungshorizont wurde erweitert, die Überraschungen wurden reduziert. Zusagen, die an Kunden/einen bestimmten Mitarbeiter an einem weiter in der Zukunft liegenden Datum zu schicken sind, werden gleich eingetragen und können nicht mehr vergessen werden. Mit dem regelmäßigen und sehr kurzen Abfragen des Personalbedarfs bei den Bauleitern entsteht die Auslastung. Damit kann die Geschäftsführung entweder den Verkauf vorantreiben oder den Personalstand frühzeitig anpassen. Das Frühwarnsystem für den Baustellen-Erfolg ist meiner Einschätzung nach ein sehr mächtiges Werkzeug, weil es unmittelbar auf die Lebensfähigkeit des Unternehmens wirkt. Hier arbeite ich noch daran, dieses Werkzeug noch näher an die Praxis in den Unternehmen heranzuführen sowie den Einsatz noch einfacher und den Nutzen klar sichtbar zu machen.
Bild ©Häusler